Gut geschützt – Hirnhäute, Ventrikel und Liquor

 

Da das Gehirn von so großer Bedeutung ist – ohne das Gehirn läuft nichts – muss das Gehirn gut geschützt werden! Es selbst ist nämlich weich und druckempfindlich. Darum ist es außen von den Schädelknochen umgeben, die den größten Schutz von außen bieten. Damit das Gehirn aber z.B. beim Laufen oder Springen nicht an die Schädelwand schlägt, ist es zusätzlich von drei Häuten, den Hirnhäuten, umgeben, zwischen denen Flüssigkeit fließt, um es gegen Stöße abzupuffern. Auch in seinem Inneren hat das Gehirn flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, die Ventrikel, die einen zusätzlichen Puffer darstellen. In ihnen wird auch die Hirnflüssigkeit, die man auch Liquor nennt, gebildet. Manch einer kennt vielleicht die Liquorpunktion, wenn – z.B. bei einer Hirnhautentzündung – der Flüssigkeitskanal im Rückenmark angestochen wird, um Hirnflüssigkeit für eine Untersuchung zu erhalten. Dies ist möglich, weil auch das Rückenmark als Teil des Zentralnervensystems von Hirnhäuten umgeben und durch Liquor gepuffert ist.

 

Über den Liquor wird das Gehirn auch mit Nährstoffen versorgt und Abfallstoffe werden abtransportiert. Dies ist nötig, weil das Blut die Stoffe nicht direkt an die Gehirnzellen abgeben darf! Die Hirnhäute bilden eine Schranke, die Blut-Hirn-Schranke, die „kontrolliert“, welche Stoffe zum Gehirn Zutritt bekommen und welche nicht. Das ist wichtig, um unsere Steuerzentrale vor Giften und Schadstoffen zu schützen.

 

Abb. 1.1: Hirnhäute, Ventrikel und Liquor

In der Abbildung erkennt man die „Schutzschichten“ des Gehirns. Von außen: Schädel, harte Hirnhaut, erste weiche Hirnhaut (Spinnengewebshaut), Liquorraum, der von der Spinnengewebshaut aufgespannt wird, und darunter die zweite weiche Hirnhaut, die Pia mater, die in alle Furchen des Gehirns hineinzieht und auch die Blutgefäße von den Gehirnzellen trennt (Blut-Hirn-Schranke (s. Text)). Die Seitenventrikel liegen je einer in jeder Gehirnhälfte, deswegen nennt man sie auch 1. und 2. Ventrikel. Der 3. Ventrikel liegt zentral im Gehirn. Über ihn fließt der Liquor über eine Engstelle im Hirnstamm (Aquädukt) in den 4. Ventrikel ab. Das Gehirn ist von Gräben durchzogen, die Flüsse von Liquor zwischen der weichen und harten Hirnhaut hindurchleiten. Diese nennt man Sinus. In der Abbildung ist der Sinus sagittalis angeschnitten, der mittig über das Gehirn von vorn nach hinten läuft.

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